Es klingt völlig paradox, in Uganda ist Trinkwasser eine kostbare Mangelware, obwohl Uganda am Victoriasee angrenzt, der mit einer Fläche wie Bayern der zweitgrößte Süßwassersee der Welt ist.

 

Es regnet in Uganda doppelt so viel wie in Deutschland. Aber es gibt viel zu wenige Möglichkeiten, an sauberes Trinkwasser zu gelangen und die hygienischen Verhältnisse in vielen Städten sind katastrophal. Es gibt in den meisten Gebieten keine Wasserversorgung wie in Deutschland. Einen Wasserhahn aufdrehen, um zumindest Wasser zu erhalten, ist nur in Städten oder größeren Dörfern möglich.

 

56% haben Zugang zu sauberem Trinkwasser im Umkreis von bis zu 3 km, d.h. aber auch 44 % haben überhaupt kein sauberes Trinkwasser.

Dies ist einer der Tümpel, aus dem die Kinder, etwa 2km von unserer Schule entfernt, Wasser holen mussten.

 

Das Wasser ist für Muzungus (Weiße) nicht trinkbar, wir müssen es dazu erst noch 10 Minuten kochen. Danach kann man den Wert einer dauerhaften Wasserleitung mit auch für uns trinkbarem Leitungswasser besser beurteilen.

 

Wie in den meisten afrikanischen Ländern ist die Kindersterblichkeit mit 60-70 Kindern je 1000 Geburten sehr hoch. Ein Grund dafür ist die extrem schlechte Wasserqualität, die häufig zu schweren Magen-Darm-Erkrankungen führt.

 

Kinder beim Wasserholen an einer Quelle - strahlend wie alle Kinder in Uganda. Wasser aus der Leitung zu trinken, ist undenkbar in ganz Uganda.

 

Für Trinkwasser jedesmal erstmal 1-3km laufen. Das wäre in Deutschland absolut unvorstellbar. Für den durchschnittlichen Wasserbedarf eines Deutschen müsste man 7x am Tag zur Quelle oder zum Tümpel laufen. Das wären dann insgesamt 14 km, da wären Probleme wie mangelnde Fitness und Verfettung der Deutschen schnell gelöst.

 

Ich bin mit zwei 10 Liter-Kanistern, den Brüdern von Tadeo und einer Kinderschar zur Quelle gelaufen, um zu sehen, was es bedeutet, 2 Kanister mit je 10 Litern zu tragen, damit man Wasser zum Trinken, Waschen, Kochen und Duschen hat.